Unter “den Klassikern” der Beistelltische ist dies wohl der Klassiker. Seine genial proportionierte, unverwechselbare Form hat den höhenverstellbaren Tisch zu einer der populärsten Design-Ikonen des 20. Jahrhunderts werden lassen. Er ist nach dem Sommerhaus E 1027, “Maison en bord de mer”, benannt, das Eileen Gray für sich und ihren Mitarbeiter Jean Badovici baute. Der geheimnisvolle Codename stammt ebenfalls von ihr: E steht für Eileen, 10 für Jean (J ist der zehnte Buchstabe des Alphabets), 2 für B(adovici) und 7 für G(ray).

Das Wort Möbel kommt von mobil. Eileen Gray nahm dies sehr wörtlich. Sie liebte leichte, funktionale Möbel, die man problemlos umstellen konnte. Auch diesen Tisch “für alle Gelegenheiten” kann man wie an einem Griff hochheben und dorthin tragen, wo man ihn gerade braucht. Er ist, wie auch der Adjustable Table E 1027, so konstruiert, dass man den Tischfuß seitlich unter das Bett oder den Sessel schieben kann, so dass man das Frühstück oder die Bettlektüre in bequemer Reichweite vor sich hat.

Marcel Breuer experimentierte während seiner Zeit am Bauhaus mit den Materialien Stahl und Stahlrohr. Er übertrug die Prinzipien des materialgerechten Möbelbaus folgerichtig von Holz auf dieses neue Material. Die Nähe zu den Junkers-Werken in Dessau war für diesen Prozess von großem Vorteil. Zu seinen ersten Entwürfen gehören die Satztische B 9 sowie Regale und Beistellmöbel (B 10, B 22). Der Thonet-Steckkartenkatalog von 1930/31 enthielt das komplette Sortiment. Im Bauhaus-Gebäude von Walter Gropius waren B 9 zum Beispiel in der Kantine eingesetzt. Heute finden diese eleganten Entwürfe ihren Platz in der Wohnung und im Objektbereich.

Als in den 1920er Jahren das neue Material Stahlrohr erstmals im Möbelbereich eingesetzt wurde, war der Architekt Marcel Breuer der Erste, der daraus das bekannte Tisch-Set B 9 entwickelte. Erst danach entstanden die verschiedenen Stuhlmodelle. Der Thonet-Steckkartenkatalog von 1930/31 enthielt bereits ein großes Sortiment unterschiedlicher Beistellmöbel, entworfen von Breuer und anderen Architekten – und auch von Thonet. Zu dieser Serie gehört B 97, ein Set bestehend aus zwei niedrigen Beistelltischen. Sie lassen sich eng ineinanderschieben, bei Bedarf platziert man sie einzeln neben Sessel, Sofa oder Bett. Durch die Öffnung an einer Seite kann man sie über den Sofa- oder Bettrand ziehen.